Livebericht King Dude

Februar 2016, Tower, Bremen

Es ist gefühlte 1-2 Jahre her, dass King Dude auf meiner Bildfläche auftauchte. Er stieg empor aus einer total hippen Berliner Dunstwolke und gefiel mir musikalisch eigentlich gar nicht. Ja, gut, tolle Gesangsstimme, düster auch, Akustikklampfe. Aber der Funke sprang nicht über. Dann irgendwann doch nochmal rein gehört. Doch nette Songs entdeckt. Weiter verfolgt und beim WGT 2015 dann in Singer-Songwriter-Manier live gesehen. Er, seine Gitarre, ein kleines Banner und eine Jim Beamflasche, deren Inhalt sicher maßgeblich zu der saloppen Vortragsweise verschiedener Geschichten beitrug. Das ganze noch in der Kupellhalle des Leipziger Volkspalastes. Im großen und ganze sehr gute Unterhaltung. Und wenn King Dude dann auch noch mit Band nach Bremen kommt, hat man die perfekte Definition eines Pflichttermins. 

Der Konzertabend im Tower war sehr nett. Die Vorband GOLD kannte ich nicht, habe bewusst nicht reingehört und weiß auch immer noch nicht, was ich davon halten soll. Lockige 80er-Jahre-Metalköpfe treffen auf Hipsterbärte und Gothic-Sängerin. Manche Bands schaffen es, dass sich eine Gitarre wie ein ganzes Gitarrengewitter anhört. Diese Band (oder der Mischer?) schaffte es, dass man bei 2 Gitarren und einem Bass nur das Schlagzeug hörte. Der Sound, den man erahnen konnte, gefiel durchaus: dumpfes, langsam treiben Schlagzeug und verspielte Shoegazegitarren. Mal sehen, wie die von Platte klingen.

 

King Dude kam mit einem Schlagzeuger und einem weitere Bandmitglied für Keyboard und weiterer Gitarre auf die Bühne. Geboten wurde ein breites Angebot an Musikstilen: Melancholischer Folk, treibender Rock, bombastischer Folk, mal alles mit Band, mal King Dude alleine. Während einer Phase des Konzert verließen die Bandkollegen die Bühne und Herr Dude und seine Gitarre füllten die Bühne alleine. Das Publikum konnte Songwünsche reinrufen, ein paar Geschichten wurden zwischendurch erzählt, Bandshirts des Publikums kommentiert und schließlich durfte die Jim Beam-Flasche nicht fehlen, welche dann auch noch durchs Publikum kreiste.

Die anderen beiden Musiker kamen irgendwann wieder auf Bühne und man bot noch ein paar schöne Stücke.

 

Das Publikum im Tower war recht interessant. Zwar war Schwarz die vorherrschende Farbe, aber eher ergänzt durch lange Haare, Metal-Kutten und die obligatorischen Bärte nicht zu vergessen. Grufties waren ein paar da. Jedenfalls bin ich beruhigt, dass das Konzert nicht nur vor 10 Gästen stattfand. Für einen Mittwoch Abend war es doch ganz ok.      

 

King Dudes volles Konzert beim WGT 2015

My Mother Was The Moon

Lay Down In Bedlam